Mein erster Beitrag über Amsterdam hieß „Inside Amsterdam“ und ich habe damals ein paar Tipps gegeben, wie man die Stadt erkunden kann und was meine Highlights sind in dieser wunderbaren Stadt sind.
Heute würde ich gerne ein bisschen über die Umgebung von Amsterdam sprechen und darüber, was es alles zu sehen gibt, wenn man das im ersten Beitrag erwähnte Fahrrad gemietet hat.
Noch ein Tipp für die Stadt Amserdam: das wunderbare historische Museum!
Aber bevor wir Amsterdam verlassen, möchte ich Euch noch ein Museum vorstellen, das zwar in der Stadt liegt, in dem man aber sehr viel über die Seefahrer und Kaufleute erfährt, die in früheren Jahrhunderten mit ihren Schiffen vom Hafen aus in See gestochen sind, um die Welt zu erobern.
Das Amsterdam Museum, früher hieß es Historisches Museum, beschäftigt sich mit der Geschichte der Stadt und bietet unheimlich viele Informationen und historisches Wissen.
Um das heutige Amsterdam zu verstehen, ist es eine große Hilfe, wenn man die turbulente Vergangenheit dieser Stadt kennt.
Der Zugang zum Museum befindet sich etwas versteckt in der Kalverstraat, mitten in der Fussgängerzone und Einkaufsmeile.
Aussergewöhnliche Location – mitten in der Innenstadt
Das Museum ist in einem ehemaligen Waisenhaus untergebracht, das im Jahre 1581 erbaut worden ist.
Im Innenhof stößt man als erstes auf das Gebäude, in dem die Schlafkojen der ehemaligen Bewohner untergebracht waren.
Selbst für Kinder sind sie sehr klein und waren mit Sicherheit im Winter auch sehr kalt.
Die Museumsverantwortlichen haben sich Einiges einfallen lassen und waren sehr kreativ dabei, die Geschichte erlebbar zu machen.
Man kann sich hier vor den medizinischen Exponaten gruseln und man bekommt eine Vorstellung davon, wie es gewesen sein musste, monatelang auf einem Schiff eingepfercht zu sein.
Um dem Geruch nahe zu kommen, den man auf einer Schiffsreise ertragen musste, hängen in einem Raum getrocknete Fische von der Decke und duften auch entsprechend. Geschichte nicht nur zum Anfassen, sondern auch zum Riechen!
So, aber jetzt raus aus der Stadt!
Das Schöne beim Radeln in Holland ist, dass es immer flach ist und man nur mit dem Gegenwind kämpfen muss. Sollte es es einmal eine Steigung geben, so muss es sich um einen Deich handeln.
Verlässt man also Amsterdam mit einer der kostenlosen Fähren, die hinter der Centraal Station ablegen, lässt man die Enge der Grachten schnell hinter sich und befindet sich schon nach kurzer Zeit in einem ländlichen Paradies in dem es wesentlich mehr Schafe als Menschen gibt.
Ideal zum Radfahren und für einen Ausflug ans Meer: Waterland
Die Region Waterland nord-/westlich von Amsterdam liegt, wie die Stadt selbst, eigentlich unter dem Meeresspiegel. Bei den Grachten sind es nur 40 cm, der Flughafen Schiphol liegt ganze 6 Meter unter Null. Das heisst, dass es ständiger Entwässerungsmaßnahmen bedarf und schon in früheren Zeiten wurden die Windmühlen, die ja fast das Wahrzeichen der Niederlande sind, dazu verwendet, das Wasser aus den Niederungen heraus zu pumpen.
Selbstredend gibt es in Waterland neben den Windmühen noch viel mehr zu sehen. Zum Beispiel das Dorf Broek in Waterland, das trotz seiner Lage kein Bauerndorf war, sondern den Amsterdamer Seefahrern als Ruhesitz diente. Heute kann man dort immer noch etliche wunderschöne Häuser finden.
Schöne Dörfer und leckere Pommes
Ganz in der Nähe, und mit dem Fahrrad über die Dämme sehr gut zu erreichen, sind Dörfer wie Monnickendam oder Marken.
Hier kann man wunderbar am Meer sitzen und die Ruhe ausserhalb der Stadt geniessen.
Und frischen Fisch mit den in Holland obligatorischen Patatjes (Pommes) essen.
Lieblingsstadt: Haarlem mit dem wunderbaren Frans-Hals-Museum
Wer es gerne etwas anspruchsvoller hat und sich zu einer ganztägigen Radtour aufmachen will, findet im Westen, gar nicht so weit von Amsterdam entfernt, die ganz wunderbare alte Stadt Haarlem, mit dem phantastischen Frans-Hals-Museum.
Es befindet sich in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert und man kann sich hier in die Welt des Goldenen Zeitalters entführen lassen.
Hier gibt es zum Beispiel großformatige Gruppenbildnisse der Schützengilden zu sehen, das berühmte Gemälde von Pieter Bruegel d.Ä. mit 119 niederländischen Sprichwörtern oder ein großes Puppenhaus mit wundbaren Details.
Es finden aber auch immer wieder temporäre Ausstellung auch mit moderner Kunst statt, so dass sich ein Besuch immer wieder lohnt!
Historischer Marktplatz mit berühmter Kirche
Schön ist es auch, sich am großen Markt rund um die Sankt Bavo Kirche in die Sonne zu setzen sitzen, um das Stadtleben zu beobachten und sich vom Radeln zu erholen.
Gar nicht weit von Haarlem entfernt liegt Zandvoort, mit der berühmten Rennstrecke. Und hier kann man einen tollen Strandtag erleben und das Meer genießen, bevor es an den Rückweg von rund 30 km zurück nach Amsterdam geht.
Wer trotz aller Motivation unterwegs schlapp macht, weil er vielleicht doch zuviel Patatjes gegessen hat, kann sein Fahrrad auch mit in den Zug nehmen und erreicht so das Ausgangsziel wieder.
Und zum Abschluss etwas Süsses
Und wer dann den ganzen Tag geradelt ist, darf sich dann die kalorienreichen Köstlichkeiten aus der Espressobar Pucchini gönnen.
Sie liegt im östlichen Teil des Grachtengürtels, gleich neben dem berühmten Flohmarkt am Waterlooplein und lockt mit ganz wunderbaren Schokoladen- und Pralinenkunstwerken.
Also – Amsterdam ist unbedingt eine Reise wert und es lohnt sich auch, etwas mehr Zeit mitzubringen und in die Umgebung einzutauchen.
Veel plezier! Viel Vergnügen!
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Inspiriert von den Amsterdam-Touren, haben wir einige Kollektionsteile im „Amsterdam Street Style“ fotografiert. Mehr dazu findet Ihr in diesem Blog-Beitrag. Und natürlich im Baronissima-Shop