Katharina Pawlowna Romanowa „Die Liebe höret nimmer auf“

Historische Frauenschicksale: Katharina Pawlowna Romanowa

Ostseite mit Ikonostase
Innenraum Grabkapelle, Foto: SSG

Geboren wurde sie als Katharina Pawlowna Romanowa, 1788 in der Nähe von Sankt Petersburg als Tochter des russischen Zaren Paul und seiner Ehefrau. Gestorben 1819 in Stuttgart als Königin von Württemberg. Katharinas Leben war geprägt von politischen Allianzen und diplomatischen Winkelzügen.

Politische Allianzen und Heiratspläne

Die russische Großfürstin Katharina Pawlowna Romanowa hatte nie ein selbst bestimmtes Leben. Stets musste sie sich den Interessen des Staates beugen. Gerade mal 11 Jahre alt war sie, als die Kurpfalz-Bayern und Russland einen Allianz- und Heiratsvertrags schlossen.

Der unter anderem vorsah, dass sie den bayerischen Kurprinzen Ludwig (Sohn Kurfürst Max‘ IV. Joseph von Bayern, ab 1825 König Ludwig I. von Bayern) heiraten sollte.

Allerdings hatte das Heiratsprojekt mächtige Gegner. Unter anderem Napoleon selbst zeigte ein großes Interesse an der russischen Großfürstin. Und am Ende kam die Heirat mit dem bayrischen Kurprinzen nicht zustande.

Stattdessen heiratete sie am 3. August 1809 Herzog Georg von Oldenburg. Der 1812 nach nur wenigen Jahren Ehe an einer Typhuserkrankung starb.

Die zweite Ehe von Katharina wurde auf dem Wiener Kongress im Jahre 1815 beschlossen. Und so heiratete sie am 24. Januar 1816 in Sankt Petersburg ihren Cousin, den württembergischen Kronprinzen Wilhelm (1781–1864).

Die Ehe wurde unter anderem geschlossen, um das Verhältnis Württembergs, das auf der Seite Napoleons gestanden hatte, zu den ehemaligen Gegnern Russland, Österreich und Preußen zu verbessern.

Königin von Württemberg

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Katharina von Württemberg

Kurz nach der Eheschließung trat ihr Ehemann im Oktober 1816 als König Wilhelm I. die Regierung in einer sehr schweren Zeit an. Württemberg litt unter Missernten, explodierenden Preisen und einer Hungersnot.

Königin Katharina übernahm in dieser Zeit eine wichtige Rolle. Sie war sehr aktiv in der Wohltätigkeitsarbeit und Mitbegründerin des „Zentralen Wohltätigkeitsvereins“.

Viele weitere Institutionen in Baden-Württemberg gehen auf ihre Arbeit zurück. Dazu zählen zum Beispiel das Katharinenstift und das Katharinenhospital in Stuttgart, die Württembergische Landessparkasse sowie das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg.

Detail Sarkophag
Im Sarkophag vereint, Foto: SSG

Eine königliche Affäre

Tragisch waren die Todesumstänide der jungen Königin. Kathrina erfuhr, dass ihr Gemahl, Wilhelm I., nicht bereit war, sein Verhältnis zu seiner italienischen Geliebten, Blanche de la Flèche (Baronin Keudelstein), aufzugeben.

Also folgte sie dem Paar in unzureichender Bekleidung in das Königliche Privatgestüt Scharnhausen. Hier vermutete sie das Liebesnest der beiden.

Die Folgen dieser Kurzschlußreaktion waren fatal. Die Königin war geschwächt durch eine Gürtelrose, an der die sie schon längere Zeit litt.

Und durch ihr Abenteuer zog sie sich eine Grippeerkrankung zu und verstarb wenig später.

Ein Mausoleum für die Königin

Ihr Witwer ließ Katharina auf dem Württemberg bei Stuttgart eine klassizistische Grabkapelle errichten auf deren Portal der Satz geschrieben steht: „Die Liebe höret nimmer auf“. Fast ein bisschen zynisch, wenn man die Vorgeschichte kennt? Heute liegen die beiden nebeneinander in der Grabkapelle und haben hoffentlich ihren Frieden gefunden.

Hauptfront
Haupteingang zur Kapelle, Foto: SSG

Das Mausoleum thront auf einem Weinberg über dem Neckartal und man kann von hier oben eine wunderbare Aussicht geniessen. Vor allem die Sonnenuntergänge sind phänomenal.

Für den Bau der Kapelle ließ Wilhelm I. die Stammburg der Württemberger abreißen. Er wollte nicht nur das Mausoleum hier errichten wollte, sondern hatte große Pläne.

An dieser Stelle sollte ein „Neckar-Arkadien“ entstehen – eine Auenlandschaft, die die Sehnsucht zurück zur Natur stillen sollte. Realisiert hat er seine Pläne offensichtlich nie.

Die Grabkapelle auf dem Rothenberg
Grabkapelle aus der Ferne, Foto: SSG

Wer sich die Kapelle gerne ansehen möchte, hat verschiedene Führungen zur Auswahl.

Und kann sich auf der Webseite der „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ informieren. Zur Webseite

Auch die Bilder von der Grabkapelle, dem Sarkophag und das Gemälde von Katharina stammen von der Vereinigung Staatlicher Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

 

 

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