Von Jacqueline Kennedy zu Jackie O.

Jacqueline mit einem ihrer berühmten Hüte
Jacqueline Kennedy 1963 in Fort Worth, Foto: Cecil W. Stoughton / Wikimedia Commons

Mit Jacqueline Kennedy Onassis hat Amerika alles erlebt – größte Triumphe und Momente tiefster Trauer.

Sie war die First Lady der Vereinigten Staaten, an der Seite ihres Ehemannes John F. Kennedy, und hat diese Rolle ausgefüllt, wie keine Frau vor ihr.

Sie war eine Stilikone, eine wunderbare Repräsentantin ihres Landes, eine geduldige Ehefrau, liebevolle Mutter und sie war an der Seite ihres Mannes, als er einem Attentat zum Opfer fiel.

Aus ihrer tiefen Trauer heraus heiratete sie dann den griechischen Reeder Artistoteles Onassis – was damals vermutlich kaum jemand verstanden hat.

Vielleicht gelingt es uns, wenn wir ihr Leben etwas näher betrachten. Vor allem, nachdem sie von der First Lady zur Witwe wurde.

Studium in Frankreich

Jacqueline Bouvier, 1935. Foto: David Berne, Wikimedia Commons

Jackie O. wurde am 28. Juli 1929 als Jacqueline Lee Bouvier auf Long Island geboren. Nach ihrer abgeschlossenen Schulausbildung begann sie am renommierten Vassar College zu studieren. Hier erhielt sie 1947/48 den Titel „Debütantin des Jahres“.

In den Jahren 1949/1950 lebte sie in Frankreich, studierte an der Sorbonne in Paris und in Grenoble. Diese unbeschwerte Zeit in Europa muss sie sehr genossen haben.

Ihr Studium der Französischen Literatur beendete sie schließlich an der George Washington University und absolvierte anschließend noch ein Studium in amerikanischer Geschichte.

Die Hochzeit mit J.F.K.
Jacqueline als Braut, Rhode Island, 1953; Foto: Wikimedia Commouns

Nach ihren Studienjahren arbeitete sie als Fotografin und Journalistin für den Washington Times-Herald.

Im Jahre 1951 verlobte sie sich mit einem jungen Börsenmakler, diese Verlobung wurde aber schon ein Jahr später aufgelöst.

Ihre Liebe zu John F. Kennedy

Ihren zukünftigen Ehemann lernte Jaqueline Bouvier auf einer Party im Mai 1951 kennen. Im Juni 1953 verlobten sie sich und heirateten im September des gleichen Jahres.

Ein Blick ins Familienleben der Kennedys
Die Familie Kennedy 1963 mit ihren Hunden in Hyannis Port, Foto: Wikimedia Commons

Sie lebten danach in Washington D.C. und hatten 4 Kinder, Arabella (Totgeburt 1956), Caroline (* 27. November 1957), John F. Kennedy, Jr. (* 25. November 1960; † 16. Juli 1999) und Patrick Bouvier Kennedy (Frühgeburt, * 7. August 1963; † 9. August 1963).

Ihrem Vertrauten, dem irischen Priester Joseph Leonard, gestand sie in langen Briefen, dass ihre Ehe nicht besonders glücklich war und sie mit Problemen zu kämpfen hatten.

Ein Grund dafür war, dass ihr Verhältnis zur Familie Kennedy recht schwierig war. Sie hatte andere Interessen und konnte insbesondere den sportlichen Aktivitäten der Familie nichts abgewinnen. Und sie kritisierte die Umgangsformen des Kennedy-Clans.

Ein Auftritt in einem vollen Stadion
Präsident John F. Kennedy und die First Lady, 1962 Foto: Cecil Stoughton, Wikimedia Commons

Der Aufstieg von Jacqueline Kennedy zur First Lady

Jacquelines Ehemann hatte politische Ambitionen und bewarb sich 1960 um das Präsidentenamt. Da sie schwanger war, konnten sie ihn nur wenig in seinem Wahlkampf unterstützen.

Sie beriet ihn jedoch beim Schreiben seiner Reden und gab TV- und Zeitungsinterviews.

John F. Kennedy gewann schließlich gegen Richard Nixon und wurde der 35. Präsident der Vereinigten Staaten.

Das Leben im Weißen Haus

Der große Auftritt im Weißen Haus
John F. Kennedy und Jacqueline Kennedy bei einem Empfang im Weißen Haus. Foto: Wikimedia Commons

Jacqueline Kennedy war eine sehr junge First Lady und schien sich nicht besonders für Politik zu interessieren. So widmete sie sich zu Beginn der Präsidentschaft der Renovierung und Umdekorierung des Weißen Hauses.

Sie war bekannt für ihren Modegeschmack
Stilikone Jacqueline mit einem ihrer berühmten Hütchen. Foto: Cecil Stoughton, Wikimedia Commons

Es war ihr wichtig, dass das Gebäude die Geschichte Amerikas widerspiegelte. Nach Abschluss der Arbeiten führte sie den amerikanischen Fernsehsender CBS durch das Haus und 50 Millionen Amerikaner sahen sich die Übertragung an. Aufgrund dieses Erfolges erhielt Jacqueline einen Emmy-Award.

Sie folgte auch weiter ihren Interessen, kümmerte sich um kulturelle Projekte und führte die französische Küche im Weißen Haus ein.

Eines ihrer berühmtesten Events war ein Treffen von 49 Nobelpreisträgern im Weißen Haus im Jahre 1962.

Jacqueline Kennedy – die absolute Modeikone

Bei ihren Auftritten achtete Jacqueline Kennedy stets auf das perfekte Outfit und avancierte schnell zur Modeikone. Neben den sogenannten Pillbox-Hüten und ihren schlichten Kostümen waren es auch die Etuikleider, die sie sehr populär machte.

Modeklassiker aus der Garderobe von Jacqueline Kennedy, Fotos: Wikimedia Commons

Eine der am meisten beachteten Reisen des Präsidentenpaares war ein Besuch in Paris – dabei konnte Jacqueline natürlich mit ihren Kenntnissen der französischen Sprache und der Kultur glänzen.

Glänzender Empfang im Weißen Haus
Die Kennedys mit dem Shah Reza Pahlavi und seiner Frau Farah, Foto: Wikimedia Commons

Ihr Ehemann sagte bei einer Pressekonferenz dazu: „Ich bin der Mann, der Jacqueline Kennedy nach Paris begleitete – und ich habe es genossen.“

Staatsbesuch in Washington
Jacqueline und der Präsident im offenen Cabrio, 1963, Foto: Wikimedia Commons

Der Tod des Präsidenten

Im August 1963 erholte sich Jacqueline von der Geburt ihres Sohnes Patrick, der leider zwei Tage nach seiner Geburt gestorben war.

Sie hielt sich daher bei Auftritten ihres Mannes zurück, begleitete ihn aber im November zu einer Veranstaltung in Dallas. Bei der Fahrt durch die Stadt sass sie auf dem Rücksitz eines Cabrios neben ihm – und die Bilder, wie sie sich über ihn beugt, als er von einer Kugel getroffen wurde, gingen um die Welt.

Die Bilder mit der trauernden Familie gehen um die Welt
Jacqueline mit ihren Kindern bei der Beerdigung, Foto: Wikimedia Commons

Sie trug ihr blutverschmiertes Kostüm den ganzen Tag über, auch als Lyndon B. Johnson zum neuen Präsidenten ernannt wurde. Sie wollte, dass jeder das Blut sah. Amerika und die ganze Welt waren schockiert und aufs Tiefste erschüttert. Auch die Bilder von der Beerdigungszeremonie haben tiefe Eindrücke hinterlassen, besonders als sich die Kinder von ihrem Vater verabschiedeten.

Ein neues Leben

Zwei Wochen nach der Beerdigung zog Jackie aus dem Weißen Haus aus, in ein Appartement auf der 5th Avenue. Ein Jahr lang zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und trauerte. Sie konnte den Verlust des geliebten Gatten kaum verkraften. Obwohl sie von den vielen Affären wusste, die ihr verstorbener Mann während ihrer Ehe hatte. Man denke nur an den Skandal den es gab, als Marylin Monroe John F. Kennedy auf eine sehr erotische Art ein Geburtstagsständchen gab: „Happy Birthday, Mr. President.“

Jacqueline in einem modischen Kostüm
Jackie fotografiert von Earl Warren, Foto: Wikimedia Commons

Erst im Mai 1965 hatte Jacqueline einen öffentlichen Auftritt in England, gemeinsam mit Königin Elisabeth II., um ein Denkmal zu Ehren ihres verstorbenen Mannes einzuweihen. Von da an sah man sie hin und wieder in der Öffentlichkeit und sie engagierte sich für einzelne Projekte, die ihr am Herzen lagen. Zum Beispiel für den Erhalt der Grand Central Station. 1968 wurde sie zur Frau des Jahres gewählt und vom Ladies Home Journal zu den 100 mächtigsten Frauen des 20. Jahrhunderts.

Die Ehe mit Aristoteles Onassis – ein verzweifelter Versuch?

Onassis - der neue Mann an Jackies Seite
Aristoteles Onassis im Jahr 1968, Foto: Wikimedia Commons

Jacqueline machte wieder Schlagzeilen, als sie 1968 mit 39 Jahren den 62jährigen Aristoteles Onassis heiratete. Ein Schritt, den ihr Amerika nie verzieh. Warum ist sie ihn wohl gegangen?

Einer Freundin sagte sie einmal: „Es war ein Ausbruch, ich konnte nicht länger als Kennedy-Witwe leben“. Vielleicht versprach sie sich ein neues Leben, das mit Amerika rein gar nichts zu tun hatte?

Ob es auch der Reichtum des griechischen Reeders war, in den sich Jacqueline verliebte? Aristoteles machte sich jedenfalls darüber lustig, dass Jackie bei ihren Shoppingtouren ein Vermögen ausgibt.

Diese Ehe war aber nicht besonders glücklich und Onassis wollte sich von Jacqueline scheiden lassen, dazu kam es aber nicht mehr, da er am 15. März 1975 starb. Das Paar hatte einen Ehevertrag und sie erhalt nach seinem Tod 27 Millionen US-Dollar.

Der Spitzname Jackie O.

Ein Paparazzo hatten Jackie auf Skorpios, der griechischen Privatinsel von Onassis nackt fotografiert. Das Männermagazin Hustler kauft die Bildrechte und veröffentlichte die Fotos. Von da an nannten viele Medien sie nur noch Jackie O.

Jackie bei einem ihrer eher seltenen öffentlichen Auftritte
1976 im John F. Kennedy Center, Jacqueline mit Gerald R. Ford, Foto: Wikimedia Commons

Die letzten Jahre

Nach der Scheidung von Aristoteles lebte Jacqueline Kennedy Onassis in New York und Martha’s Vineyard. Und es gab mit Maurice Tempelsman auch wieder einen Mann in ihrem Leben.

Er war ein Industrieller und Diamantenhändler und 1940 vor den Nazis nach Amerika geflohen.

Auch beruflich ging Jackie neue Wege: Sie arbeitete ab 1976 als Lektorin beim Verlag Doubleday.

Außerdem war sie weiter politisch aktiv und engagierte sich für Projekte, etwa im Kampf gegen einen geplanten Wolkenkratzer am Central Park.

Unheilbar krank

Im Januar 1994 wurde bei ihr ein bösartiges Lymphknotengeschwür diagnostiziert und sie starb im Mai im Alter von 64 Jahren am Hodgkin-Lymphom. Bestattet wurde sie in Arlington neben ihrem ersten Ehemann John F. Kennedy. Ihre Grabrede hielt Bill Clinton und auch seine Frau Hillary nahm an der Beerdigung teil.

Im Tod wieder vereint: Jackie und JFK
Seite an Seite: John F. Kennedy und Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis

Auf ihrem Grab sind ihr Geburtsname sowie die Namen ihrer beiden Ehemänner verewigt: Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis

Was Jackie aufgrund ihres relativ frühen Todes nicht mehr miterleben musste, war das Flugzeugunglück, bei dem ihr Sohn John F. Kennedy Junior 1999 ums Leben kam. Von den 4 Kindern aus der Familie lebt nur noch die Tochter, Caroline Bouvier Kennedy.

Wir hatten ja schon über Jacqueline als Modeikone gesprochen. So liebte sie beispielsweise Etuikleider. Diese Klassiker kann man auch im Baronissima-Shop finden!

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