Slow Living – Langsamer leben?!

Durch die Pandemie wurde unser Leben in vielerlei Hinsicht entschleunigt. Slow Living ist der Begriff, der bezeichnet, dass jetzt viele Menschen damit beginnen, ihren Alltag etwas umzustellen. Denn dem einen oder anderen fällt vielleicht auch aufgrund der Pandemie jetzt erst auf, wieviel Hektik und Stress in der „Normalität“ steckt. Zumindest habe ich mich schon dabei erwischt, wie ich mir überlegt habe, dass manches aus dem Corona-Alltag doch gar nicht so schlecht ist, wie zum Beispiel ausreichenden Schlaf, den ich seit Beginn der Pandemie bekomme.

Zeit für neue Hobbies, Foto: unsplash,Just Demi

Im letzten Jahr haben einige neue Hobbys, wie malen oder backen ausprobiert, und dabei festgestellt, wie gut es einem tut, wenn man einen Teil seines Tages nicht damit verbringt mindestens drei verschiedene Dinge gleichzeitig zu erledigen und währenddessen wahrscheinlich auch noch ununterbrochen auf einen Bildschirm zu schauen.

Sich einfach mal nur auf eine angenehme Sache zu konzentrieren und für einen Augenblick dem Alltag entfliehen. Das können wir doch alle mal gebrauchen, oder? Sicher steckt nicht in jedem von uns ein Picasso oder ein leidenschaftlicher Gärtner, aber einen Ausgleich brauchen wir alle, um psychisch sowie physisch gesund zu bleiben.

Deshalb denke ich, dass dieser Trend der „Entschleunigung“ nicht mit der Pandemie wieder verschwinden wird, sondern genau dann, wenn der Leistungsdruck wieder mehr zu spüren sein wird, noch beliebter wird.

Weniger ist mehr

Wenn wir unsere Konsumverhalten hinterfragen und etwas ändern, merken wir oft, dass weniger tatsächlich manchmal mehr ist. Minimalismus ist nun kein neuer Begriff mehr, aber beim Slow Living geht es um mehr als nur seinen Besitz auf das Minimale zu reduzieren.

Bewusstsein – das ist wohl der zentrale Begriff. Nicht mehr jedem Trend hinterherzujagen und dem Drang etwas zu verpassen, wenn man dies oder das nicht kauft hinter sich zu lassen, kann sehr befreiend sein. Das ist aber meistens kein Schritt, den man von jetzt auf morgen geht. Vielmehr ist es ein Prozess, bei dem man nach und nach spürt, wie angenehm es sein kann etwas „langsamer zu leben“.

Slow Fashion

Nachhaltige Mode bei der Baronissima
Modelle aus der Baronissima Kollektion – nachhaltig produziert

Besonders in der Modewelt scheint das Tempo immer schneller zu werden. Was heute in den Schaufenstern als das „It-piece“ beworben wird, kann in den Augen vieler in ein paar Monaten schon wieder in den Altkleidercontainer.

Genau deshalb gestalten wir bei der Baronissima unsere Modelle so, dass sie über einen sehr langen Zeitraum getragen werden können. Selbstverständlich spielt hier auch die Qualität der Produkte eine große Rolle.

Ein bewussteres Konsumverhalten ist nicht gleichzusetzen mit einem „einfacheren Leben“, da man sich mit den Dingen, die man kauft, länger auseinandersetzt. Das kann bei dem vorherrschenden Überangebot sehr überwältigend sein. Doch es lohnt sich!

Längerfristig verändert sich die Sicht auf diese materiellen Dinge und man „braucht“ nicht sofort wieder die neuste Tasche. Somit befindet man sich in einem Prozess hin zu einem nachhaltigen Mindset.

Beschreiten neuer Wege - Slow Living
Zeit für neue Wege, Foto: unsplash, Morgane Le Breton

Und wie fange ich jetzt an?

In der Theorie hört sich das alles schön an, aber wie kann man jetzt sein eigenes Leben etwas entschleunigen, ohne gleich ein Retreat auf den Malediven buchen zu müssen. Zunächst hilft es den Ist-Zustand zu betrachten: Wie sieht mein Alltag aus? Wo bin ich gestresst? Wie oft mache ich etwas das mir Spaß und einen Ausgleich bringt?

Dann kann man sich überlegen, wo man neue Gewohnheiten in den Alltag integrieren möchte, um diesen etwas zu „verlangsamen“. Dabei ist wichtig, dass man jetzt nicht plötzlich jeden Morgen eine Stunde Yoga machen muss. Das kann dann nämlich auch schnell wieder stressig werden.

Aber 10 Minuten für eine Tasse Tee und ein gutes Buch kann wohl jeder irgendwo entbehren. Und beim nächsten Anflug von „diese Schuhe brauche ich unbedingt“ mal kurz innehalten und sich fragen, ob das tatsächlich so ist.

Slow Living eben – alles etwas langsamer und bewusster angehen!

 

 

 

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