Antwerpen – ein Schmuckstück für Geniesser und Kunstfans

Ankommen im Bahnhof von Antwerpen
Der wunderbare Bahnhof von Antwerpen

Wer von Euch ist schon einmal in Antwerpen gewesen? Eine Reise lohnt sich unbedingt! Antwerpen ist Hafenstadt, Kunstzentrum, Paradies für Schokoladen-Fans und Liebhaber von gutem Essen und eine tolle Shopping-Stadt.

Schon die Ankunft mit dem Zug macht Spass, weil der Bahnhof unglaublich beeindruckend ist. Dieser wird aus gutem Grund von den Einwohnern von Antwerpen auch Spoorwegkathedraal (Eisenbahnkathedrale) genannt. Gleich daneben befindet sich der nicht weniger imposante Eingang zum berühmten Zoo der Stadt.

Reich geworden durch den Handel

Antwerpen ist eine der belgischen Hafenstädte, die schon früh durch den Seehandel erblüht sind. Im 15. und 16. Jahrhundert war es eine der größten Städte der Welt und zeitweise die wichtigste Handelsmetropole in Europa. Während dieser Zeit hat Antwerpen berühmte Maler und eine reiche Architektur hervor gebracht.

Allerdings war die Stadt durch ihren Wohlstand auch begehrt und litt sehr unter den Auseinandersetzungen zwischen den Habsburgern und der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen im 80jährigen Krieg (1568 – 1648). Als Folge der Eroberung durch den spanischen Statthalter im Jahr 1585 mussten Tausende von Protestanten die Stadt verlassen. Für Antwerpen war es eine Katastrophe, für Amsterdam mit einer der Gründe für den Aufstieg der Stadt zur wichtigsten Metropole der damaligen Zeit: Viele der protestantischen belgischen Vertriebenen siedelten sich hier an und brachten natürlich ihr Wissen und ihre Kontakte mit.

Schlechte strategische Lage

Ein weiterer Grund für den Niedergang von Antwerpen: Die Stadt liegt an der Schelde und zum Meer ist es nicht weit – allerdings war das auch die Achillesferse der Stadt. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen schnitt man einfach den Zugang zum Meer ab und isolierte die Stadt auf diese Weise. Dazu kam, dass der Westfälische Friede aus dem Jahr 1648 festgelegt hatte, dass der Fluss nicht mehr als Schifffahrtsweg genutzt werden durfte.

Aber davon hat sich die Stadt längst erholt. Heute ist Antwerpen die viertgrösste Hafenstadt Europas und der Glanz vergangener Zeiten ist immer noch zu sehen und zu spüren.

Eine der Attraktionen von Antwerpen: Burg Het Steen
Die Burg Het Steen in der Innenstadt

So findet man am Hafen noch die Burg Het Steen – auf Deutsch der Stein. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist damit das älteste Gebäude in Antwerpen. Um Angriffe besser abwehren zu können, wurde die Festung im frühen 16. Jahrhundert auf Order von Kaiser Karl V. ausgebaut und mit Artillerie ausgestattet.

Über dem Eingang kann man noch heute ein kleines Relief mit einer Statue erkennen, das einen Mann mit gespreizten Beinen darstellt.

Dieses Bild wurde in der Vergangenheit von mancher Frau als Fruchtbarkeitssymbol verehrt, da die Figur wohl recht gut ausgestattet war. Die Darstellung war den Jesuiten aber zu obszön und sie ließen im 17. Jahrhundert wesentliche Teile entfernen.

In späteren Jahren diente Het Steen nicht mehr der Verteidigung, sondern wurde bis zum Jahr 1823 als Gefängnis genutzt. Noch heute gibt es ein Kruzifix an der Stelle, an der früher Häftlinge vor der Hinrichtung ihr letztes Gebet gesprochen haben.

Unmittelbar vor der Burg steht der sogenannte “lange Wapper”. Ein Gespenst, vor dem sich in früheren Zeiten die Einwohner von Antwerpen gefürchtet haben. Der Sage nach hat der Wapper die Menschen geärgert und ihnen meist harmlose Streiche gespielt.

Eine wunderbare Sehenswürdigkeit: das Rubenshaus
Ein wunderbares Museum: das Rubenshaus

Heimatstadt von Peter Paul Rubens

Einer der wichtigsten Söhne der Stadt war der Barockmaler Peter Paul Rubens. Er war nicht nur zu seiner Zeit schon ein bekannter Künstler, er war auch ein wichtiger Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone. Rubens hat überall in der Stadt seine Spuren hinterlassen. Das Museum im Rubens-Haus muss man unbedingt gesehen haben und der Künstler hat auch an einigen Gebäuden mitgewirkt.

So stammt die Fassade der Sint Carolus Bartholomeuskirche teilweise von ihm. Und es gibt in der Stadt etliche weitere Kunstmuseen, deren Besuch sich unbedingt lohnt.

Aber auch wer moderne Architektur mag, findet hier einige interessante Gebäude. Das imposanteste ist sicher das MAS – Museum an der Schelde. Es birgt mehrere Museen und von seiner Dachterrasse hat man den besten Blick über die Stadt. Man erfährt hier zum Beispiel viel über die Stadtgeschichte und über Napoleon. Der wohl gar nicht so klein war, wie immer angenommen wird. Im MAS geht man davon aus, dass es sich um einen Umrechnungsfehler bei den Maßeinheiten handelte.

In Antwerpen gibt es tolle Shops zu entdecken!
Geheimtipp: Bar + 2nd Hand Shop Sussies

Wer von Kunst und Kultur genug hat, kann durch die Altstadt schlendern, leckere Patatjes essen oder die Confiserie-Geschäfte plündern, von denen es jede Menge in der Stadt gibt.

Interessante Antiquitäten und Unikate
Fundstück „Edles & Kurioses“

Für Shopaholics gibt es viele interessante Geschäfte zu entdecken. Was uns sehr gefallen hat: Sussies en Koffie.

Hier gibt es etwas zu essen und zu trinken, Klamotten und 2nd Hand Waren. Sehr interessant!

Wusstet Ihr, dass es in der Baronissima Abteilung „Edles & Kurioses“ interessante Fundstücke – auch von unseren Reisen – zu entdecken gibt? Hier einfach mal stöbern!

 

 

Denkmal vor Het Steen
Der lange Wapper vor Het Steen
Im Museum an der Maas
Wie groß war Napoleon wirklich?
mas museum in Antwerpen
Das MAS – Museum an der Maas

 

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